Thomas Weiler
[Übersetzer aus dem Belarusischen]
Ausgezeichnet mit dem Leipziger Buchpreis in der Kategorie Übersetzung 2025
(TISCHGESPRÄCH II: Sonntag, 31. August 2025 / Beginn: 16.30 Uhr / Ort: AQUA MAGICA-Park)
»Mich interessiert die Vielfalt der Stimmen.
Mit jedem neuen Autor, mit jedem neuen Roman eröffnet sich mir eine neue Welt.
Ich bin neugierig auf die Töne, die Stimmungen, die mir entgegenschallen.
Und dann interessiert mich die Frage:
Wie könnten diese Töne auf Deutsch klingen?«
[Thomas Weiler]
Thomas Weiler wurde 1978 im Schwarzwald geboren. Seit seinem Übersetzerstudium in Leipzig, Berlin und St. Petersburg übersetzt und vermittelt er Belletristik und Kinderliteratur aus dem Polnischen, Russischen und Belarussischen. Seit 2007 arbeitet er als freier Übersetzer.
Die Liste seiner Auszeichnungen ist lang: 2017 erhielt er den Deutschen Jugendliteraturpreis, 2019 erhielt er den Karl-Dedecius-Preis, 2024 wurde er mit dem Paul-Celan-Preis und der August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung geehrt. In diesem Jahr wurde er schließlich im März mit dem Leipziger Buchpreis in der Kategorie Übersetzung für seine Übersetzung des Buches Feuerdörfer. Wehrmachtsverbrechen in Belarus – Zeitzeugen berichten aus dem Belarussischen von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik ausgezeichnet.
Neben seiner Arbeit als Übersetzer ist Thomas Weiler auch als Herausgeber tätig – etwa für den Sammelband Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution (2020). Er leitet zudem regelmäßig Workshops und Übersetzungswerkstätten und verantwortete das Programm des Übersetzungszentrums auf der Leipziger Buchmesse mit.
Weiler setzt sich besonders für die Vermittlung belarussischer Literatur ein und bezeichnet dies auch als seine Mission. In seiner Übersetzung können wir unter anderem die belarusischen Autoren und Autorinnen Viktor Martinowitsch, Alhierd Bacharevič, Julia Cimafiejeva und Volha Hapeyeva lesen.
In einem Interview an der Freien Universität Berlin erklärte Thomas Weiler: »Ich bin Belarus seit dem Ende meiner Schulzeit eng verbunden, habe nach dem Abitur anderthalb Jahre in Minsk gelebt. Durch meine Arbeit stehe ich natürlich in engem Kontakt mit vielen Autorinnen und Autoren und Verlegerinnen und Verlegern.«

Christiane Gundlach