24. Internationales Literaturfest „Poetische Quellen 2025“

Schwerpunkt:

„Das imaginäre Leben“

Programmüberblick

Bitte achten Sie auf die Veranstaltungsorte!

Sofern nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im AQUA MAGICA Landschafts- und Kulturpark Bad Oeynhausen & Löhne auf der Naturbühne oder im Literaturzelt statt!

(Bültestraße 50, D-32584 Löhne)


 

Mittwoch, 27. August 2025

Eröffnungs-Vorlesung der Kinder-Uni Bad Oeynhausen

»Warum sich Wörter mögen – Über den Spaß beim Dichten«

Nur für Kinder von 8 – 12 Jahren
Anmeldung unter: www.kinderuni-badoeynhausen.de

16.30 Uhr (Einlass ab 16.00 Uhr)

Dozent: Jan Wagner

Ort der Veranstaltungen an diesem Abend:
Hörsaal des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen
Georgstraße 11, D-32545 Bad Oeynhausen

Eine Zusammenarbeit zwischen dem Verein AGORA – Gesellschaft für Literatur, Kunst und Kultur e.V., dem Herz- und Diabeteszentrum NRW und der Aqua Magica GmbH/ 24. Internationales Literaturfest „Poetischen Quellen 2025“

 

Mittwoch, 27. August 2025
Literarisch-musikalische Auftaktveranstaltung

»Atlas der Sternenhimmel«
Von himmlischen Etüden zu den Schöpfungsmythen der Menschheit

Mit den österreichischen Gästen:
Raoul Schrott [Schriftsteller]

und
Wolfgang Muthspiel [Gitarrist und Komponist]

 

19.30 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr)

Ort der Veranstaltungen an diesem Abend:
Ev. Auferstehungskirche am Kurpark
Von-Moeller-Str. 1a, D-32545 Bad Oeynhausen

Eine Zusammenarbeit zwischen der Emnaus-Kirchengemeinde Bad Oeynhausen und dem
24. Internationalen Literaturfest „Poetischen Quellen 2025“

 


 

Donnerstag, 28. August 2025

19.30 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr)

Offizielle Eröffnung des
24. Internationalen Literaturfestes „Poetische Quellen 2025“
(Die Autorenbegegnung I)

20.00 Uhr

»Zwei Ansichten: Ingo Schulze und Carlo Levi (1902 – 1975)
zu Gast in Deutschland«

Mit:

Ingo Schulze
(Schriftsteller; Buch: „Zu Gast im Westen“)

Martin Hallmannsecker
(Übersetzer und Lektor; übersetztes Buch: Carlo Levi – „Die doppelte Nacht. Eine Reise nach Deutschland im jahr 1958“)

Aus Carlo Levis „Die doppelte Nacht“ liest der Schauspieler Thomas Sarbacher
Moderation: Jürgen Keimer

 


 

Freitag, 29. August 2025

Poetische Quellen in der Stadt I

Beginn: 15.00 Uhr

»Einfach Literatur! Eine Einladung«

Mit:
Daria Razumovych

(Social Media Expertin, freie Lektorin; Mitautorin des Buches von Klaus Willbrand: „Einfach Literatur“)
und
Florian Lorenzen
(Literaturkritiker; @literatur_kanon)

Sprecher: Rolf Becker

Moderation: Jürgen Keimer

Ort der Veranstaltung:
Colon-Sültemeyer-Brunnen in der Innenstadt von Bad Oeynhausen
Bei schlechtem Wetter: wird noch bekannt gegeben

 

16.30 bis 19.30 Uhr – Pause

 

19.30 Uhr (Einlass ab 18.45 Uhr)

Der Lyrik-Abend – Gedichte im Gespräch
(Die Autorenbegegnung II)

»alles was uns geschieht sind worte
alles was wir füreinander sind bleiben gedichte«

Mit:

Agi Mishol
(Israel; Buch: „Gedicht für den unvollkommenen Menschen“),

und

Jan Wagner
(Buch: „Steine & Erden“)


Gesprächsübersetzung: Anne Birkenhauer

Es liest die Sprecherin Sylvia Wempner

Moderation: Jürgen Keimer

Ort der Veranstaltung diesmal:
AQUA MAGICA Landschafts- und Kulturpark, Bültestra´ße 50, D-32548 Löhne

 


 

Samstag, 30. August 2025

Lesungen und Gespräche am Nachmittag:

»Das imaginäre Leben«

 

13.30 Uhr (Einlass ab 13.00 Uhr)

Deutschlandweite Buchpremiere
Bude/Munk/Wieland – „Transit 64“

Moderation: Jürgen Keimer

 

14.30 Uhr

Fernando Aramburu (Spanien) – „Der Junge“

Sprecher: Thomas Streipert
Moderation: Jürgen Keimer

 

15.30 Uhr

Jonas Lüscher – „Verzauberte Vorbestimmung“

Moderation: Jürgen Keimer & Sabrina Schiffer

 

16.30 bis 17.00 Uhr – Pause

 

17.00 Uhr (Einlass ab 16.30 Uhr)

Das Tischgespräch I

»Wie man Korridore des Unmöglichen durchquert«

Mit:

Tomasz Różycki (Polen; Bücher: „Die Glühbirnendiebe“ und
„Feuerprobe. Die trügerische Kartographie Europas“)

und

Jakub Małecki (Polen; Buch: „Das Fest des Feuers“)

Gesprächsübersetzung: Bernhard Hartmann
Sprecher: Sylvia Wempner und Thomas Streipert
Moderation: Jürgen Keimer

 

18.30 bis 19.30 Uhr – Pause

 

19.30 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr)

Der Themenabend

»Auftritt Portugal: Meine Heimat ist die Sprache«

Ein literarisch-musikalischer Abend mit Tatiana Salem Levy,
Gonçalo M. Tavares und dem Barettino Project

Mit:

Tatiana Salem Levy (Portugal; Buch: „Der Schlüssel zum Haus“)

und

Gonçalo M. Tavares (Portugal; Buchzyklus „Das Viertel“)

und dem

BARETTINO PROJECT
Besetzung:
Pedro Matos – Gitarre, Geang
Higino Andrade – Kontrabass

Gesprächsübersetzung: Michael Kegler
Es lesen die Sprecher Mareike Greb und Thomas Streipert.
Moderation: Jürgen Keimer

 


 

Sonntag, 31. August 2025

Beginn: 10.00 Uhr

Der 50. Literaturgottesdienst

Zu dem Buch „Herr der Fliegen“ des englischen Schriftstellers William Golding

Literaturpredigt: Lars Kunkel, Pfarrer der Bundespolizeidirektion Koblenz
Musikalische Begleitung: Matthias Klause-Gauster

Eine Zusammenarbeit mit der Gruppe des Literaturgottesdienstes der Emmaus-Kirchengemeinde
und dem 24. Internationalen Literaturfest „Poetischen Quellen 2025“

Weitere Infos zum Literaturgottesdienst

Lebensbücher: Giulia Caminito – Ein Tag wird kommen

Der 48. Literaturgottesdienst bezieht sich mit dem Buch Ein Tag wird kommen von Giulia Caminito auf den diesjährigen Italienschwerpunkt der »Poetischen Quellen«. Durch Lesungen und Erzählungen wird hier eine Verbindung zu aktuellen Glaubens- und Lebensthemen hergestellt und damit ein Angebot für Menschen eröffnet, die auf der Suche nach Inspiration und Impulsen für ihr Leben sind.

Der Literaturgottesdienst ist eine Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Emmaus Kirchengemeinde von Bad Oeynhausen und Pfarrer Lars Kunkel. Von 2008 bis 2019 war er fester Bestandteil der „Poetischen Quellen“. Vorbereitet und präsentiert wird der Literaturgottesdienst von Pfarrer Lars Kunkel, Birgit Kuhlmeier, Ute Lindemann-Treude, Sabine Niedermeyer, Rainer Printz, Dirk Schormann, Ingrid Seidel und Britta Weber.

Zum Buch

Ein Tag wird kommen ist eine italienische Familiengeschichte in Zeiten des aufkeimenden Faschismus, ein politischer Roman über Schuld und Anarchie, Widerstand und unverwüstliche Hoffnung und über den unerschütterlichen Glauben an eine bessere Zukunft.

Der Erste Weltkrieg hat Serra de’ Conti erreicht, ein Dorf in den italienischen Marken. An diesem Ort der Habenichtse zählt der Einzelne nur, wenn er arbeitet, keinem Bauern gehört das Land, das er bestellt. In der Familie des Bäckers Ceresa überlebt kaum ein Kind, bald sind neben der älteren Schwester Nella nur noch zwei Söhne übrig, so grundverschieden wie unzertrennlich: Nicola, der schwächliche Junge mit dem Prinzengesicht, und der aufsässige Lupo, der sich schon früh den Anarchisten anschließt.

»Die Geschichte […] erzählt von einer Welt, in der tradierte Werte von den Zeitläufen hinweggefegt werden. Der Faschismus tritt an ihre Stelle.«
Marlen Hobrack, die tageszeitung (taz)

Die Autorin

Giulia Caminito, 1988 in Rom geboren, ist in Anguillara Sabazia am Lago di Bracciano aufgewachsen. Sie hat politische Philosophie in Rom studiert, wo sie lebt und als Herausgeberin und Lektorin arbeitet. Bisher hat sie drei Romane verfasst. Ein Tag wird kommen, ihr zweiter Roman, ist dem Andenken ihres Urgroßvaters gewidmet, einem in den Marken bekannten Anarchisten, dessen Spuren sich nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland verlieren.

Zur Musik:

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernimmt Pit Witt. Er studierte klassisches Klavier an der Hochschule Detmold. Sein Jazzstudium absolvierte er u. a. bei Greetje Kauffeld und Deborah Brown in Hilversum (Niederlande). Er verfasste mehrere Bühnenmusiken für Theater und Ballett, Filmmusiken und Kindermusicals. Seit 1980 ist er als Pädagoge an der Städtischen Musikschule Minden tätig, seit 1989 leitet er den von ihm gegründeten Mindener Jazzchor und ist seit Mai 2022 auch Chorleiter des Rehmer Gospelchores Rehmissimo.

 

11.00 bis 11.30 Uhr – Pause

 

Beginn: 11.30 Uhr (Einlass ab 11.15 Uhr)

Das Sonntagsgespräch – Forum für Demokratie

»Von der Deutung zur Vermessung der Wirklichkeit – Über
Bildung, Demokratie und Menschlichkeit in Zeiten von „KI“«

Mit:

Roberto Simanowski (Buch u.a.: „Das Verschwinden von Raum und Zeit
im Prozess ihrer Digitalisierung“)

Claudia Hamm (Buch als Herausgeberin: „Automatensprache“)

Martin Burckhardt (Buch u.a.: „Über dem Luftmeer. Vom Unbehagen in der Moderne“)

Moderation: Jürgen Keimer

Weiter Infos zum Sonntagsgespräch

»Bei Kant wurde die Idee der Menschheit erstmals als moralischer Begriff formuliert: Was Menschen menschlich macht, ist keine natürliche Eigenschaft, sondern ihre Freiheit, ihrer Verpflichtung auf moralische Gesetze zu folgen. […] Universelle Normen beziehen sich auf Menschen, gehen aber über jede menschliche Autorität hinaus.«
Omri Boehm, Radikaler Universalismus, 2023]

»Wir verspüren ein Gefühl der Unruhe angesichts des Aufschwungs wilder Subkulturen, der Erneuerung magischen Denkens und der Erscheinungen intellektueller und moralischer Regression, welche die Werkzeuge der Zivilisation (und ihre Waffen) Individuen in die Hände spielt, die sie nicht zu meistern vermögen, ihren Sinn nicht verstehen und deren geschichtliches Fundament nicht begreifen.«
[Jean Starobinski, Das Rettende in der Gefahr, 1990]

»Immer wenn man uns zwingen will, mit unseren besten Möglichkeiten, mit unrer Moral zu brechen und uns in ein vereinfachendes Schema zu fügen, mahnt uns das, was dem Menschen nichts schuldet, aber uns wohlwill: Aufruhr, Aufruhr, Aufruhr …«
[René Char, Die Bibliothek in Flammen, 1968]

»Die expressions- und emissionsfeindliche Ethik der Zukunft zielt geradewegs auf die Umkehrung der bisherigen Zivilisationsrichtung. Sie verlangt Verminderung, wo bisher Vermehrung auf dem Plan stand, sie fordert Minimierung, wo bisher Maximierung galt, sie will Zurückhaltung, wo bisher Explosion erlaubt war, sie verordnet Sparsamkeit, wo bisher Verschwendung als höchster Reiz empfunden wurde, sie mahnt die Selbstbeschränkung an, wo bisher die Selbstfreisetzung gefeiert wurde.«
[Peter Sloterdijk, Was geschah im 20. Jahrhundert?, 2016]

Anerkennung und Wertschätzung des Lebens sind die Bedingungen für ein friedliches Leben in einer Gesellschaft, die, nicht zuletzt weil sie diesen Planeten aus seinem klimatischen Gleichgewicht bringt, immer mehr zu einer Weltgesellschaft zusammenwachsen müsste, jenseits einer ökonomisch-technologischen Globalisierung, die die Erde seit gut drei Jahrzehnten überzieht. Angesichts des gegenwärtigen Zustands der Welt, der geprägt wird von den Nachwirkungen einer unerwarteten Pandemie, dem Erstarken postfaschistischer Rechtspopulisten in mehreren Nationen, dem weiteren Anwachsen eines ökonomischen Ungleichgewichts, anhaltenden Migrations- und Flüchtlingsbewegungen, dem Angriffskrieg einer atomaren Großmacht auf ein unabhängiges europäisches Land und eines vermutlich nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandels, stehen der Sinn der menschlichen Würde und Freiheit auf dem Spiel – nach wie vor elementare Leitgedanken eines humanitären Zusammenlebens. Wie schafft es die Menschheit, angefangen bei jedem Einzelnen, sich aus dieser Zwangslage zu befreien, deren Gründe in beträchtlichem Maß auch in ideologisch-technologischen Allmachtsphantasien und in konsumistischen Totalansprüchen zu suchen sind?

Notwendig dafür wird eine Veränderung des menschlichen Verhaltens gegenüber der Natur und Umwelt sowie gegenüber allen weiteren Lebewesen einschließlich sich selbst sein. Kann eine auf Vernunft begründete Tugendethik noch dabei helfen, aus dem Schlimmsten das Beste zu machen? Reicht ein differenziertes Verständnis der Aufklärung, wie zum Beispiel Kant sie verstanden hat, aus, um das in vielen Gesellschaften vorherrschende Klima der angstvollen Verwirrung und Polarisierung zu überwinden? Oder braucht es eine neue, radikale Aufklärung, ein neues revolutionäres Denken? Wie kann Philosophie, wie können dabei auch Religion und Literatur hilfreich sein, damit sich Menschen innerhalb eines Gemeinwesens wieder getragen von kollektiver Hoffnung in einer Gegenwart einrichten können, in der einmal errungene Freiheitsräume erhalten bleiben, vielleicht sogar neue Freiheitsvorstellungen entstehen, von denen ausgehend sie nicht ohnmächtig, sondern zuversichtlich in die Zukunft blicken können? In einer auf Hoffnung basierenden Antwort darauf wäre es notwendig, vor allem Begriffen wie „Bildung“, „Schönheit“ und „Verantwortung“ wieder die ihnen zustehende Bedeutung zuzuschreiben.

 

13.00 bis 14.00 Uhr – Pause

 

Beginn: 14.00 Uhr (Einlass ab 13.30 Uhr)

Lesungen und Gespräche am Nachmittag

»Das imaginäre Leben«

Volha Hapeyeva (Belarus) – „Samota“

Moderation: Jürgen Keimer

 

Beginn: 15.00 Uhr

Antje Ràvik Strubel – „Der Einfluss der Fasane“

Moderation: Jürgen Keimer

 

16.00 bis 16.30 Uhr – Pause

 

Beginn: 16.30 Uhr (Einlass ab 16.00 Uhr)

Das Tischgespräch II

»Belarus – Vom Leben und Schreiben
in einem unterdrückten Land«

Mit:

Viktor Martinowitsch (Belarus; Buch: „Revolution“)

und

Ingo Petz (Buch: „Rasender Stillstand“)


Gesprächsübersetzung: Thomas Weiler
Sprecher: Thomas Streipert
Moderation: Jürgen Keimer

 

18.00 bis 18.30 Uhr – Pause

 

Beginn: 18.30 Uhr (Einlass ab 18.00 Uhr)

Zum Abschluss:
Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann

»Deutsche Hörer! – Als Thomas Mann am lautesten war«

Mit:

Sebastian Guggolz (Verleger und Teamleiter Klassik im S. Fischer Verlag und hier verantwortlich für das Jubiläumsjahr zum 150. Geburstag Thomas Manns in dessen Hausverlag)

und

Rolf Becker (Schauspieler und Zeitzeuge)

Ausgewählte Radioansprachen Thomas Manns aus dem Buch »Thomas Mann – „Deutsche Hörer!“« liest der Sprecher und Schauspieler Rolf Becker
Moderation: Jürgen Keimer