Ingo Schulze
[Schriftsteller]
stellt sein Buch Zu Gast im Westen [2024] vor.

 (ERÖFFNUNGSVERANSTALTUNG: Donnerstag, 28. August 2025 / Beginn: 19.30 Uhr / Einlass: 18.45 Uhr — Ort: AQUA MAGICA-Park)

Der 1962 in Dresden geborene Schriftsteller Ingo Schulze kann mittlerweile als Dauergast bei den Poetischen Quellen bezeichnet werden. In diesem Jahr ist es bereits sein achter Besuch.

Schulze, der bei seiner alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist, hat erst spät angefangen, selbst zu lesen, und sich bis zum dreizehnten Lebensjahr lieber Geschichten erzählen und vorlesen lassen. Als er schließlich doch die Bücher und die Literatur für sich entdeckt, führt dieser Umstand dazu, dass er in Jena Latein und Altgriechisch, „dazu ein bisschen Germanistik und Kunstgeschichte“ studiert und anschließend in Altenburg Dramaturg am dortigen Theater wird.

Der Fall der Berliner Mauer 1989 und die Auflösung des ehemaligen Ostblocks mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland sind Ereignisse, die als historischer Hintergrund im Schreiben des späteren Autors Ingo Schulze nicht wegzudenken sind, sei es in Prosa oder im Essay. 1989/90 verlässt das Theater und gründet mit Freunden eine Zeitung. Als Journalist will er mit Geschichten von anderen Menschen die Demokratisierung begleiten. Um die Tageszeitung finanziell zu stützen, kommt ein Anzeigenblatt dazu, das nach kurzer Zeit alleine übrigbleibt. Im Hinterkopf taucht immer wieder der Gedanke auf, Schriftsteller zu werden. Als ihm ein Geschäftsmann ein Angebot macht, in St. Petersburg ein kostenloses Anzeigenblatt zu gründen, nimmt er an und geht 1993 nach Russland, wo er beginnt, schriftstellerische Alltagsskizzen seiner Wahrnehmungen zu Papier zu bringen. Nach seiner Rückkehr nach Berlin entsteht aus diesen Skizzen 1995 sein erstes Buch, die 33 Augenblicke des Glücks. Seitdem arbeitet Schulze als freier Schriftsteller, dessen Bücher vielfach ausgezeichnet und in mehr als 30 Sprachen übersetzt worden sind und der sein Wort aber immer auch wieder gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen einsetzt.

Seit November 2023 ist Ingo Schulze Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

„Über Literatur spreche ich lieber aus der Sicht des Lesers. Denn als Leser kann ich mit Bestimmtheit sagen,
dass ich Literatur brauche, weil sie mich mit meinen Erfahrungen nicht allein lässt,
weil sie diese an Menschheitserfahrungen misst.“
[Ingo Schulze]


Gaby Gerster

Ingo Schulze