Wolfgang Muthspiel
[Musiker/Komponist]
präsentiert seine jüngste CD Etudes/Quietudes (2024).

(AUFTAKT: Mittwoch, 27. August 2025 / Ort: Auferstehungskirche in der Innenstadt von Bad Oeynhausen / Beginn: 19.30 Uhr / Einlass: 18.45 Uhr)
In Zusammenarbeit mit der Emmaus-Kirchengemeinde Bad Oeynhausen

 

»Etüden feiern das Handwerk!
Handwerk ist für mich ein zentraler Punkt – alle Musiker die ich bewundere
haben ein Leben lang an ihrem persönlichen Klang gearbeitet. […]
Für mich ist dieses Album ein musikalisches Narrativ – ein Spiegelbild meiner Reise
vom Geiger zum klassischen Gitarristen zum Jazzmusiker.
Ich lade die Zuhörer ein, diese klangliche Reise mit mir zu unternehmen,
um das in Musik übersetzte Wesen meiner Geschichte zu erleben.«
[Wolfgang Muthspiel, Etudes/Quietudes]

 

Der Musiker Wolfgang Muthspiel wurde 1965 in der Steiermark geboren und lebt heute in Wien. Nach einer klassischen Ausbildung an der Geige entdeckte er seine Liebe zur Gitarre. Das Interesse an eigener und improvisierter Musik führte ihn schließlich zum Jazz. Seine stilistische Vielfalt und kompositorische Neugier machen Muthspiel zu einem der weltweit gefragtesten und einflussreichsten Jazz-Gitarristen unserer Zeit.

In den 1980er Jahren verschlug es den Mann mit dem weichen Gitarren-Klang und einer unbestechlichen Zupft-Technik aus seiner österreichischen Heimat in die USA, wo er sich mit seinem wandlungsfähigen Spiel schnell einen Namen machte. Er veredelte Platten von Sängerinnen und Sängern wie Rebekka Bakken, Maria João oder Youssou N’Dour und wurde von Jazz-Giganten wie John Patitucci zu Konzerten und Studioaufnahmen eingeladen. Seitdem dringt er in immer neue Sphären vor. 2018 stellte er ein neues All-Star-Trio vor, mit Scott Colley am Bass und der lebenden Legende Brian Blade am Schlagzeug, die beide das Vertrauen von Größen wie Herbie Hancock und John Scofield genießen. 2021 wurde Muthspiel mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet.

Im vergangenen Jahr erschien dann beim Label Clap Your Hands sein neuestes Soloalbum Etudes/Quietudes, auf dem Muthspiel mit eigens komponierten Etüden ein ständiges musikalisches Sprechen mit seinem Instrument und dem Publikum zelebriert. Muthspiel feiert damit auch eine neue Phase der Hinwendung zur akustischen Gitarre, jenem Instrument, zu dem er einst im Alter von dreizehn Jahren von der Geige wechselte und an dem er als Interpret klassischer Musik ausgebildet wurde. Auf diesem Feld ist die klassische Gitarre ein leises und fragiles Instrument, bei dem man sich Mühe geben muss, um aus einem kleinen dynamischen Spektrum einen großen klanglichen Raum zu schaffen, was, wie Muthspiel vor Jahren in einem Interview sagte, nur glücke, wenn man viel die imaginierte Musik walten lasse.

»Genau wie bei spirituellen Praktiken und sportlichem Training fördern Etüden eine tief verwurzelte Meisterschaft.
Es ist eine Grundhaltung aus der Kreativität erblüht.«
[Wolfgang Muthspiel]

An das Ende des Albums hat er eine Reihe ruhigerer Stücke gestellt, die eine Verbeugung vor musikalischen Größen wie Johann Sebastian Bach oder Bill Evans darstellen.


Laura Pleifer

Wolfgang Muthspiel