Grazia Deledda
[Schriftstellerin, Literaturnobelpreisträgerin; 1871-1936]
(Samstag, 24. August 2023 / Poetische Quellen in der Innenstadt von Bad Oeynhausen / Colon-Sültemeyer-Brunnen / Beginn: 10.30 Uhr / Eintritt frei!)
Vorgestellt wird Deleddas Roman Blicke der Liebe und des Neids [2024] von Monika Lustig.
»Trotzdem gab ich mich dem hin, was in den Augen meiner Mama die größte Sünde darstellte, nämlich der fortwährenden und gierigen Lektüre von Büchern, die nicht meinem Alter, vor allem nicht meiner Erziehung entsprachen.«
[Grazia Deledda, Blicke der Liebe und des Neids]
Grazia Deledda wurde 1871 in Nùoro auf Sardinien geboren. Nach außen hin führte sie ein unspektakuläres Leben, setzte sich aber beharrlich innerhalb ihrer Familie gegen alle Vorurteile gegenüber schreibenden Frauen durch und war schon früh als Schriftstellerin erfolgreich.
Als sie 1926 den Nobelpreis für Literatur erhielt, war sie eine der wichtigsten Autorinnen des sogenannten italienischen Naturalismus. Berühmt für ihre Geschichten über menschliche Schicksale beschreibt sie das Leben sardischer Frauen, die oft mit ihrer Heimatstadt und deren wilder Umgebung verbunden sind. Il paese del vento, so der italienische Originaltitel von Blicke der Liebe und des Neids, spielt an der Küste Sardiniens, in einem zeitlosen Raum, in dem das innere Drama der Protagonistin überraschende Formen annimmt. Es ist einer ihrer letzten und vielleicht schönsten Romane. Deledda starb 1936 mit nur 56 Jahren in Rom.
Grazia Deledda L’archivio