Alfonsina Storni (1892 – 1938)
Ihr Gedichtband Ultra-Fantansía wird vorgestellt von Hildegard E. Keller.
(LYRIK-ABEND / Die Autorenbegegnung I: In Zusammenarbeit mit der Emmaus-Kirchengemeinde Bad Oeynhausen / Freitag, 25. August 2023 / Ort: Auferstehungskirche in der Innenstadt von Bad Oeynhausen / Beginn: 19.30 Uhr / Einlass: 18.45 Uhr)
»Um mit den Dingen Schritt zu halten, wollte ich in diesem umtriebigen Jahrhundert denken, kämpfen, leben um jeden Preis, ein Schräubchen mehr sein in der Welt.«
Alfonsina Storni
Bei uns ist die Dichterin, Autorin, Journalistin, Lehrerin, Schauspielerin Alfonsina Storni eigentlich nie richtig bekannt geworden. In Lateinamerika ist die Dichterin ein Mythos, schreibt die Übersetzerin Hildegard E. Keller, so sehr, dass in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires sogar ihr Vorname Alfonsina ausreicht und jeder weiß, von wem man spricht.
Alfonsina Carolina Storni wurde 1892 als drittes Kind von Alfonso Storni und Paulina Martignoni in Sala Capriasca im Tessin geboren. Vier Jahre später wanderte die Familie nach Argentinien aus, wo der Vater 1906 starb. Ein Jahr darauf wurde die fünfzehnjährige Alfonsina in die Theatertruppe von José Tallavi aufgenommen. Eine Saison lang reiste sie als Schauspielerin auf Tournee durch Argentinien, bevor sie ihr Studium am neu eröffneten Lehrerinnenseminar in Coronda aufnahm, das sie mit Diplom abschloss. 1911 veröffentlichte sie schließlich erste Gedichte in Zeitungen und Zeitschriften. Erst 1920 nahm Storni die argentinische Staatsbürgerschaft an, aber da hatte sie sich als Lyrikerin bereits einen Namen gemacht und mischte kräftig in den intellektuellen Zirkeln von Buenos Aires mit. Sie gewann Preise und Auszeichnungen, war mit Dichterinnen und Dichtern in Südamerika befreundet und feierte auch in Spanien Erfolge. Storni veröffentlichte insgesamt neun Gedichtbände. Ihr letztes Gedicht mit dem Titel Ich geh schlafen schrieb sie zwei Tage vor ihrem Freitod am 25. Oktober 1938. Sie ertrug die Schmerzen der Nachbehandlung ihrer Krankheit nicht mehr und warf sich ins Meer.
»Mut und Fantasie, eine kämpferische Intelligenz und eine tiefe Humanität, in deren Dienst auch die Kunst steht. Kunst verfeinert ein menschliches Wesen und befähigt es zur Liebe, sagte Alfonsina Storni nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Die Liebe ist die einzige Empfindung, die das Leben rechtfertigt, auch wenn die Menschen durch die die Liebe strömt, sie immer wieder verraten.«
[Hildegard E. Keller zu dem, was Alfonsina Storni auszeichnete]

Privat