Abraham Gragera

stellt seinen Gedichtband Die weniger einsame Zeit [2022] vor.
Gesprächsübersetzung: Hildegard E. Keller / Deutsche Lesung: Thomas Streipert

(LYRIK-ABEND / Die Autorenbegegnung I: In Zusammenarbeit mit der Emmaus-Kirchengemeinde Bad Oeynhausen / Freitag, 25. August 2023 / Ort: Auferstehungskirche in der Innenstadt von Bad Oeynhausen / Beginn: 19.30 Uhr / Einlass: 18.45 Uhr)

»Ich weiß nicht, wer ich bin, was ich Dir zu geben habe, willst du aber mit mir leben, stelle ich meinen Tisch ans Fenster um dich jeden Abend kommen zu sehen«
Abraham Gragera

Der 1973 in Madrid geborene Abraham Gragera, wuchs in der westspanischen Region Extremadura an der Grenze zu Portugal auf. Nach seinem Studium der Literatur und Psychologie in Salamanca war er zusammen mit Juan Carlos Reche Herausgeber der Lyrikzeitschrift Años diez. Alle drei Gedichtbände, die bisher von ihm erschienen sind, wurden mit Auszeichnungen versehen. Zuletzt erhielt er für seinen Band O Futuro 2017 den Premio de la Crítica de Madrid und im gleichen Jahr den Preis für das beste Lyrikbuch des Jahres, verliehen von der Buchhändlergilde in Madrid.

Im Gespräch mit der spanischen Zeitung Diario de Navarra bekannte er, dass er seit seiner Kindheit eine natürliche Neigung zur Poesie verspüre und das sich seine Art, die Welt zu verstehen und sich mit der Realität in all ihren Dimensionen – moralisch, politisch oder metaphysisch – auseinanderzusetzen, in Worten, also in Sprache ausdrückt. Vor diesem Hintergrund erklärte er auch, dass Poesie »gesagt und gehört werden muss«.

In dem Nachwort seines ersten von Gragera auf Deutsch erschienenen Gedichtbandes Die weniger einsame Zeit schreibt sein großartiger Übersetzer Piero Salabè: »Das Wagnis von Grageras Poesie besteht darin, in der „Wir“-Form zu dichten«, denn selten habe ein Dichter »mit den Wörtern „ich“, „du“, „Liebe“, „Poesie“ sich hauptsächlich auf die Gemeinschaft der Menschen bezogen. Im Vordergrund steht das menschliche Bedürfnis, das Universelle«. Dabei liege die formale wie thematische Verbindung der unterschiedlichen Gedichte »in der pietas, in der Achtung des Menschen vor sich selbst.« Wie offen dabei der Raum der Poesie für Gragera selbst ist, beschreibt er gleich zu Beginn des Buches, in den Zeilen des Gedichtes mit dem Titel Die Poesie: »Ich stelle sie mir so vor, noch immer fähig / sich alles vorzustellen, …« In den Stimmen der Dichter offenbart sich für Gragera die Vorstellungskraft der Poesie, mit deren Hilfe man furchtlos nach vorne schauen und auf die Welt zugehen kann, wenn man sich auf sie einlässt.

»Der Spanier Abraham Gragera glaubt an die Kraft der Poesie und an die Welt als poetische Vorstellung […]. Grageras Gedichte sind Umwandlungen der entmenschlichten Wirklichkeit in Poesie auf der erfolgreichen Suche nach Schönheit. Großartige Lyrik.«
[Matthias Ehlers, WDR 5]


Cucamonga Prods. Enrique Escorza

Abraham Gragera